Der Verlag des St. Georgs-Bundes, später auch Fidus-Verlag genannt, reproduzierte in einem Zeitraum von Ende 1912 bis ca. 1941 Fidus' Kunst. Es entstanden in diesen Jahren 224 motivisch verschiedene Kunstkarten. Die hier abgebildeten Karten entsprechen dem zweiten Zyklus des Verlagsschaffens ab 1917.
Die erste Fassung von 1895 findet sich als Einbandgestaltung bei Franz Evers' "Hohe Lieder" wieder.
Im späteren Verlauf des Verlages auch unter folgenden Bezeichnungen geführt:
Zweites Bild vom Zyklus "Drama der Doppelseele".
Diese Kunstkarte wurde ebenfalls als Lichtdruck in den ersten Verlagsjahren angeboten.
Drittes Bild vom Zyklus "Drama der Doppelseele".
Wie auch bei 1. "Schwertwache" kündet eine Kunstkarte von einer ursprünglichen Fassung aus dem Jahre 1895.
Die Seelen des Birkenpaares, durch dessen Frühlingszweige der aufgehende Mond schimmert, personifiziert der Künstler durch 2 Naturkinder, die sich küssen, die aber auch als Gedankenassoziation rahmenartig vor das Naturbild gegliedert sind. Das abendliche "Gerinn" zeigt sich in ätherischen Goldwellen in den Randfüllungen. - Fidus
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Der Künstler wandert einsam in seiner märkischen Landschaft und spiegelt dies Einsamkeitsgefühl durch dunkles Baumgitter vor kaltklarem Abendhimmel. Aber seine allumarmende Sehnsucht lässt ihn die Menschheit schauen in ihrem Ringen von dem naturmenschenhaften "Kampf ums Dasein" bis zu dem helfenden und seligen Reigen der Licht- und Gottmenschen. Diese bannt er, wie immer, auf einen sinnbildlichen Saum als Übergang zum rein tektonischen Rahmen.
Fidus
Diese Meeres-Einsamkeit, in ihrem ruhig blauen Gewoge, kann der einsame Mensch nicht ohne Sehnsucht erschauen. Und Menschensehnsucht ist in letzter Linie immer die nach Doppelseeligkeit! Ein Bild, das mehr ist als eine Naturstudie, muss in diesem Fall jene Sehnsucht mit aufzeigen, ohne die Bildeinsamkeit zu stören. (Im Saumwerk) - Fidus
Aus meinen Nordlandfahrten, als Farbenprobe. Auch nur ein Aquarell-Entwurf zu einem festlichen Wandbilde. - Fidus
Es existiert aus Studienzeiten eine Kohelzeichnung eines weiblichen Pendants.
Ein Tempelbild-Entwurf. - Fidus
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Diese Kunstkarte wurde ebenfalls als Lichtdruck in den ersten Verlagsjahren angeboten.
Rahmeninschrift:
Als aber das letzte Licht verblich, da entschliefen auch die wilden Wände unter ihrem eisigen Gespinste.
Rahmeninschrift:
Regen und Nebel verschleierten den hellen Mittag und der weite Fjord lag in trägem Silberglanze.
Aquarell, in Dresden noch mit ausgestellt und verkauft. Das letzte mal, daß eine tonangebende Akademie-Ausstellung etwas von mir ausstellte. Scharlachende Abendglut, graugrün verdämmernd; vorn malvendunkle Schatten und kalter Sternenrand. - Fidus
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Dem einsamen, großen Meister, der, zuletzt, taub geworden, nur noch der Innerwelt lebt, erschließt sich die göttliche Seele in ihrer ganzen Schönheit. Sie wirft den Mantel ab, er darf sie unmittelbar erkennen wie kaum ein sterblicher. Durch ihre Berührung öffnet sie ihm, dem Gewaltigen, die Lippen, denen kosmische Melodien von nie geahnter Kraft entströmen.
Der Maler, der sich doch an das Sichtbare halten muss, stellt hier den Moment der Begnadung, der Intuition dar; das Enthüllen der Wahrheit, der göttlichen Seele. Der Beschauer sieht "Schönheit", Beethoven erlebt "Innerwirklichkeiten" unverhüllt am Urquell. So berührt Lichtkraft die zum Stein erstarrte Materie zum Leben! Das wandelt sich im Künstler zum gottbegnadeten Kunstwerk. - Fidus
Ein Dominikanermönch aus Nola bei Neapel, der hochgeehrt als Professor in Frankreich, England und Deutschland wirkte und Allbeseelung und Durchgottung aller Natur predigte. Er wurde durch die Inquisition nach Rom gelockt und 1600 dort verbrannt. Die Menschenseele weint an der Brust des Unerschrockenen. - Fidus
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Diese Karte erschien ebenfalls als Lichtdruck, also in der frühen Phase des Verlages.
Der 1904 in Böcklins gartenverträumter Werkstatt zu Zürich entstanden. Auch er glühte schon (wie die neuesten Expressio-Gestalten) in 3 Farben. Ums Haupt die gelbe Intelligenz, aus dem Herzen rot und aus dem "Gemächte" grün. Aber "ich verstehe ja nichts von den Belangen neuester Kunst"! - Fidus
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Das Original befindet sich im Museum der Dinge zu Berlin.
Tempera-Entwurf zu einem Tempelbilde - natürlich in einer Nebenkapelle, durch Vorhänge zu beschreiten, wie alle reinmenschlichen Erlebnisbilder in Tempeln.
Fidus
Die Inschrift "Als mein Leben in die Bahn..." sagt eigentlich genug im Worte, was das Bild sichtbar zeigt: in ihrem eigenen Lichte, aber auch in eigenem Netze des Wahnes gebannte Seelen, die kometenartig durch den dunklen Raum an einander vorbei ziehen. - Fidus
Rahmeninschrift: Als mein Leben in die Bahn der schwärmenden Seelen kam, da leuchtete mir ein liebstes Licht auf. Aber ich konnte sie nicht zerreissen, die grauen Schlingen zwischen mir und ihm.
Ein jäher Absturz beraubt das Weib ihres Gatten; in düsterer Schlucht trauert es an seinem Leichnam. Aber ihr heldisch-gläubiger Aufblick zeigt, dass sie auf ein Wiederfinden in höherm Dasein hofft. Ein Stern, der durchs Gewölk flimmert, von ihr ungesehen, gibt auch dem Beschauer noch Hoffnungsempfindungen hinzu.
Fidus
Diese Karte erschien ebenfalls als Lichtdruck.
Diese Karte erschien nicht nur als Lichtdruck, sondern wurde später ebenfalls noch einmal als eine Kunstkarte herausgegeben, die das Motiv in einer Federzeichnung wiedergibt.
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Etwa 1891, mein erstes nachdiefenbacherisches Ölgemälde - dass trotz seiner "Süssigkeit" und beständigem Ausstellen nie gekauft wurde, bis ichs verschenkte. Man wusste eben damals nicht, dass es die spätern Schlachtwörter Impressionismus und Expressionismus schon still erfüllte - nein hinter sich gelassen hatte. - Fidus
Diese Karte erschien ebenfalls als Lichtdruck.
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Tempelteppich-Bild. Wie der müde Mensch am Ende eines Erdentages in den Schoß der Erdennacht sinkt, um aus ihr neue Kraft zu neuem Erdentage zu trinken so sinkt die Seele am Schlusse eines Erdenlebens in den Schoß jener dunklen Güte zurück, aus der sie gekommen und in der sie ausruht zu neuem Erdenleben in neuem Leibe. Das "Stirb und Werde" des "Gastes auf dieser Erde"!
Fidus
Die vermutlich erste Fassung des "Lichtgebets" als Rötel-Druck, die durch den Verlag vertrieben wurde.
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Dieses "Lichtgebet" entspricht der selben Fassung wie ihr Vorgänger, hier jedoch als mehrfarbiger Druck.
Die Druckplatten für diese Kunstkarte befinden sich in meinem Besitz.
Die Seele reckt ihren Leib in den Himmel, auf hohem Gipfel, und im Kristallrande glitzert das Bild seine Lichttrunkenheit nach allen Seiten aus. Selbst der Rahmen ist nur ein silberner Rundstab, der die Ausstrahlung in silberner Umrieselung weitergibt.
Fidus
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Diese Karte erschien ebenfalls als Lichtdruck.
Immer haben meine eigentlichen "Bilder" - im Gegensatz zur bloßen Studie - eine rhythmische Umsäumung, gleichsam Pupille für das "Objektive" und Iris für das "Subjektive", Gedanklichere. Und bei den "erotischen" Bildern sind die Öffnungen und Randgebilde auch immer "organprojektiv". Die bloßen Leinwand-Vollschmierer und ihre Fürsprecher ärgert das und sie nennen das "literarisch"! Aber nur bei mir - bei Thoma und Klinger wars recht! - Fidus
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Mein "Michael" ist kein mittelalterlicher Drachen-, Teufels- ja auch nur Feindestöter! Und mein "Luzifer" kein linkender Teufel - in seinen Göttern malt sich der Mensch! Sondern er ist der ewige Erreger des Ichbewußtseins, anfangs zwar irrend, zweifelnd, hadernd, ja, sich empörend - schließlich aber den Geist ("Gott") im Geschehen erkennend und zum "Christos" reifend. - Fidus
Entwurf zu einem farbigen Raumkunstwerk. In einem violettdunklen Kuppelraum, dessen Grenzen nicht erkennbar sind, erhebt sich in der Mitte ein Rundtürmchen, aus dem ein riesiger Glasedelstein quillt, der elektrisch durchleuchtet ist. Aus der Höhe hat sich ein Lichtelf herniedergelassen, aus Holz geschnitzt, um das Glas nicht zu zerdrücken und zu zerkratzen. Er küsst den Stein und von seinen goldenen, schmelzbemalten Flügeln schimmert das Licht farbig zurück. Am dunklen Rund aber funkelt ein Firmament von tausend Glasedelsteinen, dessen Strahlen bei jeder Bewegung des Beschauers anders brechen. - Fidus
Unsere Tragende Mutter! Mit dem Druck meiner Germania habe ich bisher kein Glck gehabt und deshalb auch kaum mit ihrer Mit-Wirkung an dem Sinn der Zeit. Vielleicht wirken beiliegende Worte weiter hinaus. Fidus
Diese Karte wurde ebenfalls als Lichtdruck produziert.
Schon Mose, Jesu, Bhuddas, Schopenhauers, Rich. Wagners, Diefenbachs und unsere "ewige" Forderung - auch für Menschen! Ihr Scharfrichter jeden Vorzeichens! Semperidus Fidus - Fidus
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Drei unterschiedliche Datierungen:
Als Skizze entworfen für Diefenbachs Schüler in Wien 1890 - Als Entwurf für ein Teppichbild.
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Ich entwarf das Bild 1891 für meinen Meister Diefenbach in Wien, selbst in München geblieben, damit seine andren Schüler ein Weihfestteppich-Bild danach malen sollten. Aber das kam nicht zustande. So wiederholte ich und steigerte den Entwurf später für meinen Verlag.
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Diesen farbigen Entwurf 1892 für die Diefenbacher in Wien, kam dort nicht zur Ausführung. Ich suchte hier die "orientalische" Legende schon "aufzunorden" als die anderen Künstler erst achäologisch die biblischen Bilder orientalisierten! Der stets unzeitgemäße Fidus! - Fidus
1916 für den Krieg gezeichnet; aber für später gedacht als riesiges Mosaik in atmospährischen Farben, aufragend hinter dem Altare im Tempel des deutschen Michael. Wenn dieser Name zu "orientalisch" wäre, der suche in der ganzen Edda nach einem hier noch passenden! - oder er erfinde einen! - Fidus
Rahmeninschrift:
Als ich die weissen Schleier sah und keine Reigen, da wünschte ich wohl, mein einsamer Weg führte in ihr thauiges Reich.
Als Lichtdruck-Kusntkarte wurde sie noch unter dem Namen "Viktoria Regia" geführt.
Rahmeninschrift:
Herbei ihr Brüder und Schwestern, goldlockig und hell. Lasst uns als wissende Elfen umtanzen den strahlenden Quell!
Diese Kunstkarte gab es ebenfalls als Lichtdruck.
Letzter Cdur-Akkord (tiefstes C) meiner letzten ungeschriebenen Sonate. - Fidus
Auch diese Karte erschien als Lichtdruck.
1913 - mein weicher Jugendstil! Die "Baby-Perspektive" macht die Mutter riesengroß und monumental raumfüllend. Alles ist für das "Kleine" Mutter und was darüber hinaus, ist "Umgegend". Solche Bildgestaltung ist früher nicht gewesen.
Fidus
"Kaiserin Seele", in Vorträgen sogar besonders betont, verleumdeten die (politischen) Zeitungsberichte als "Seele der Kaiserin" - sie hatten gewiß nnie das Dichterwort vom "heimlichen Käufer" gehört, um das meinige zu verstehen. - Fidus
Rahmeninschrift: In deinem Zeichen streiten, ist, Kaiserin Seele, Sieg!
Rahmeninschrift: Den Kühnen deutscher Art im dräuenden Ost!
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Auf dieser Karte ergänzte Fidus handschriftlich
"Es einzig tut!"
Rahmeninschrift: Dir, deutscher Art, vertrauen die Reinen dieser Erde
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Altarwand-Entwurf. Wieder entlässt Allvater eine Seele auf die Erde, und sie staunt scheu auf deren dunkle Ungewissheit herab. Aber ihre Schutzengel stehen bereit, sie mit ihren Gedankenkräften zu geleiten und zu schützen. Die Wände schimmern Sternenkräfte in edlen Steinen und Gold. - Fidus
Damals, für den Kalender "Kunst und Leben" nicht als "Todes", sondern der ähnlich dunklen Tat gemeint. Seit Fritz Heyder starb, hat der Kalender eine Jury! Und diese lehnt mich ab! Wie alle Offiziellen von jeher! - Fidus
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Unser Gewaltfriede?
Und wir befreiten doch nur kleine Völker von Russland! Möchten wir nun einen ähnlichen gewinnen - natürlich keinen von 1918! - Fidus
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Diese Karte erschien zuerst als Lichtdruck und wurde als "Weihnacht" tituliert. Nach einigen Auflagen als Bromsilberdruck wurde daraus die "Weihenacht I" mit dem Bezug zur farbigen Variante der Nr. 77. Im späteren Verlauf hieß sie dann nur noch "Weihenacht".
Damals konnte ich nicht ahnen, daß (Davidsstern) und (Hakenkreuz), als beide urarische Geisteszeichen, einmal politisch gegeneinander gebraucht würden. Man möge auch an seinem "hebräischen" Namen nicht Anstoß nehmen, als deutscher Michel!
Wie mans macht... - Fidus
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Damals als Probeblatt für
eine bei mir angefragte Bebilderung der Bibel noch als "modernistisch" abgelehnt - heute gewiß ebenfalls als "rückständisch biblisch", also "orientalisch" selbst von der mitangeregten Front der Arteigen-Gläubigen.
"Was Fidus macht ist mißgetan!" Semperidus Fidus
Fidus
Rahmeninschrift: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch grosse Freude, die dem ganzen Volke widerfahren wird.
Elsa auf dem Balkone in Wilmersdorf. Das rote Gebälk hinzufantasiert sollte nicht "japanisch" sein, sondern einfach Holzstil. Die Ampeln waren japanisch, weil es damals noch keine geschmackvolle Papierkunst gab im Abendlande. - Fidus
Meine Elsa auf dem Balkon in Wilmersdorf 1902. Beides idealistisch! - Fidus
Meine erste Frau auf dem Altan zu Wilmersdorf, den ich natürlich um des Bildes wegen idealisiert habe. Nicht etwa "japanisch" sondern hobelholzlinienhaft, ohne van de Veldschen "Jugendstil", für den ich gescholten werde. Ach gewiß, den "Still der Jugend", den will ich gern mitgeschaffen haben! - Fidus
Ätherströme der "Höhern Wesen":
Golden um die Häupter (Intelligenz, Geist)
Purpurn um die Brust (Gefühl, Seele)
Grünlich ums "Gemächte" (Leib, Vegetatives) - Fidus
Im Garten des Charlottenburger Schlosses. Bei den "Höhern Wesen" zu bemerken:
Fidus
In der Wand eines Grabmals. Die Seele, die "ewig-weibliche" löst sich von dem Leibe, der hier als Tatenwerkzeug männlich karakterisiert ist. Die letzten ätherischen Zusammenhänge haben noch die Füße. - Fidus
Ein südliches Fürstenkind sinnt sehnsuchtsvoll über die gleißenden Wogen ("alte See") in die abendlichen Wolkenbauten. Zwei große Perlen schimmern im dunklen Haar, ihr Gewand ist purpurn. - Fidus
Diese beiden brauchen keinen überirdischen Götzen!
Fidus
Diese zwei Gesichter sind keine Bildnisse sondern Sinnbilder ihrer "Begriffe". Manchem Heutigen (Häutigen) wird diese "Vergangenheit" recht "unzeitgemäß" und "veraltet" vorkommen - und doch wird mancher gerade Frontkämpfer sich nach solchen stillen Güte sehnen! - Die veraltete Beschriftung verrät, wie wenig solche Karten "gehen". - Fidus
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Die "Zukunft" durfte auch damals schon etwas "wilder" aussehen - wie wild sie wurde konnte Niemand ahnen! Aber diese Augen riefen nach einer anderen Zukunft als man sie uns eingebrockt hat. Wer die "Man" sind, darüber sind sich die Weisen (und Waisen) des Volkes nicht einig. Aber nun müssen wir siegen oder untergehen als freies Volk! - Fidus
Drogol ist ein Fantasiename für eine urwüchsige Weibesseele. - Fidus
Elsa nach unser Verlobung in München aus dem Gedächtnis in Berlin Jan. 1900. - Fidus
Wo bliebst du, mein Volk? Im Todesringen deiner Wehr! (Neblung 1918)
Dies Gesicht ward wieder zeitgemäß - aber gewiß nicht mein damaliger Spruch! Aber Funk, Film und Presse zeigen noch zuviel Lachendes. Das mag als "kriegslistich" recht gelten - wie etwa der mekkernde Schneider auf der Festungsmauer - aber Bessere und gar Leidende, hüben wie drüben, stößt das nur ab! - Ist dies auch mekkern? - Fidus
Den Namen gab erst mein Verlag später - Auch hier zeigen die inflationen Preise den "Ladenhüter" an. Wir Verleger merken ja am besten, daß das Volk gar nicht heroisch denkt und wählt wie es in Funk, Film und Presse dargestellt wird. - Fidus
Dies durfte nur eine Zeichnung sein, da es keine auch nicht überirdische Wirklichkeit sondern nur ein Gedankenbild ist. So unterschied auch schon Max Klinger 1890 in seinem Büchlein "Malerei und Zeichnung", denn Farbe verwirklicht. - Fidus
Dehmel sang über der Wiege: "Und der liebe Gott der lacht - das der ganze Himmel kracht!"
Mehr "grundlosen Optimismus" kann man von mir auch nicht verlangen. - Fidus
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Eines von vier Wand-Großbildern einer Winterstimmung im Berner Oberlande (Schweiz). Jedes hat eine Inschrift im holzgeschnitzen Rahmen; die hiesige lautet:
"Die weißen Flocken fielen und verschleierten die Höhen - und das lange Tal hinunter war ein stiller Wintertraum." Fidus
Rahmeninschrift:
Kaltschwere Wolkenkappen lagerten auf Otteröen. Und vom atlantischen herein schwoll die abendliche Flut.
Der "Künstler" bei den "Akten" - aber leider nicht gemalten! Jetzt ist dieser vielgestörte Arbeitsraum in die halbierte hintere Halle nach oben verlegt, so daß der Alte ganz Schauraum, und die untere Hallenhälfte Verlagsdiele werden konnte. - Fidus
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Sie wehen goldgrüne Schleier durch die noch märzkühle Abendluft, und unten schließt ein Jungschilf den warmen Lebenskranz um die glitzernde Weite. - Dies frühe Bild wurde nun schon zum dritten Male gewünscht und ich steigere mich dabei - aber noch öfter dürfte ich meine späten Meisterjahre nicht mit "ollen Camellen" vertrödeln!
Fidus
Diese Kunstkarte erschien ebenfalls unter der Nr. 182.
Für ein Gedächtnisheft des Hamburger Lehrervereines für seine Gefallenen des ersten Weltkrieges. Nach dem letzten sind sie ja "Kriegsverbrecher"! Politik nach jeweiliger Obermacht ist ein - Praterrad! - Fidus
Gedächtnisbild für ein beim Segeln ertrunkenes Brautpaar. Dies Paar musste durch "Gottes wilde Wogen", wie die Braut ahnungsvoll einst schon schrieb, zu ihrer Vereinigung, die durch den jenseits auftauchenden "Brautinsel-Tempel" veranschaulicht wird Der Schmerz der "Andern" um ihr Fortgehen deutet sich in dem weinenden Engel zu ihren Häupten an. - Fidus
Hier ist die Versuchung Jesu zum erstenmale von einem deutschen Künstler aus der höllenbreughelhaften Schilderung ins Psychologische erhoben. Der Versucher ist wirklich ein solcher, nämlich eine feine, schöne, aber lauernde Gestalt. Der Jesus wüstengebräunt und herb abweisend, kein sanftes Kirchengesicht. - Fidus
1907 in Zürich gezeichnet getönte Federzeichnung. Weltmeer-Lustmöwe für Zukunfts-Überkinder. Den Antennen-Kraftschweif aus Drahtgitter ließ ich weg, um meine "Erfindung" nicht preiszugeben und künstlerisch nicht "Bildrätsel" aufzugeben - was verpönt - war. Heute sind ja wieder Rätselbilder mode! D. h. - 1925 vielleicht schon nicht mehr, was weiß man "auf dem Lande" vom Neuesten! - Fidus
Dies brachte auch die Münchener "Jugend" damals. Fidus
Ein Bild aus unserm Gelände. Metallische, windige Himmelstönung und violette Schatten geben dem Bilde eine kalte, elegische Winterabendstimmung.
Fidus
Die Liebe erscheint dem Träumer und breitet ihm den purpurnen Strahlen-Mantel ihres Gefühls entgegen. Perlmutterfarbenes, sternumfunktes Kraftlicht der Verheißung umgibt ihr Haupt. Aber darüber glimm tnoch das Lila-Licht der geistigen Sendung. Goldlichttropfen rieseln durch den Raum. Ihre Füße stehen in dem lachsfarbenen Gestäube einer himmelblauen Blume der Empfängis. Blaugrüne Blattflächen saugen das segnende Licht. - Fidus
Wo ich Landschaft gebe, mag ich sie gern in Urnatur, ohne Menschengestaltung; es sei denn dass ich eine Ideal-Kultur schildern will, wie in Lintowski-Reinwalds "Menschen" I. (männliche Reihe in der er auch mich pries, später hat er allen die Zeitgenossen waren den Hals umgedreht, bis auf Stefan George!) - Fidus
Die Federzeichnung ist eindeutig unten links mit dem Jahr 1894 signiert, rückseitig jedoch auf das Jahr 1908 datiert.
Dies ist eigentlich kein "Tempelbild", sondern eine, deshalb nur grafische, Forderung zu einer Tempelkultur des Geschlechtlichen. Hier tritt das junge Paar unverhüllt (also kontrollierbar) und kühn selbst an den Altar und vor seine Gemeinde. Und seinen ersten "Tempelschlaf" wird es im "Allerheiligsten" hinter dem Vorhange träumen. Wohl "allein" - aber - all - eins! Ist das unsittlich, das zu fordern, gegenüber den - Hotelbetten? Der "zarte" Fidus. - Fidus
Dies ist der Fridericus Rex - der zieh' uns wieder aus dem Drecks! Der "feminine" Fidus. - Fidus
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Dem armen Landwehr-Verein umsonst gemeisselt. Der nur mit dem kurzen Schwerte seinen acker (Heimat) Verteidigende, sinkt unter der Vielzahl ferntragender Geschosse des Angriffs, die obendrein von allen Seiten kommen. Pfui der Massen-Verschwörung! -
Der Einsame ist immer der Edlere.
Mein einziger "öffentlicher" Auftrag, weil umsonst angeboten und an der Demkmalswand ausgemeisselt. Bei der Enthüllung sprach ich zu allen "Fronten": Der Verteidiger seiner Heimat, ausgedrückt durch den Acker, nur mit dem kurzen Schwerte der Abwehr bewaffnet, sinkt unter der Vielzahl ferntragender Waffen des Angriffs, ja des Überfalls, die obendrein von allen Seiten kommen!... - Fidus
Farbiger Tempelentwurf von 1899. Nicht für eine andächtige Gemeinde bietet der Tempel Fussraum; nur einsame Seelen können auf schmalen Ringstege einen bethesda-artigen Weiher umwandern und vielleicht in ihm Erquickung baden. Keine Malerei, nur edle Stoffe und farbiges Licht beleben den Raum. Die Fenster sind goldgrün, die Kreise lachsfarben opalescent, das Oberlicht rosigweiß orange in der Kuppel verdämmernd. Fidus
Laut der Notiz auf unterem linken Rande vermachte er die Zeichnung dem Komponisten und Nachbarn des Fidushauses Arno Rentsch.
Schon dieses früheste Bild, nach meinen 2 Diefenbachjahren, zeigt die ganz andere Gestaltungsart, die stets mehr auf Seelen-Realismus ausging - "Psychologisch" genannt. - Fidus
Die Zeichnung befindet sich im Besitz von Jack Daulton, nachdem sie bei einer großen Auktion des Hauses Bassenge zu Berlin im Jahre 2020 versteigert wurde.
In dem Felsgeröll eines ehemaligen Gletschertales spielen nackte Naturkinder und der Knabe hat sich versteckt, sodaß das Mädchen ängstlich nach ihm ausschaut und lauscht. In dem Aquarell kommt zugleich die Sonnenglut zum Ausdruck, die dem Bilde etwas von der Stimmung des "Panischen Schreckens" von Böcklin gibt.
Fidus
Mein erstes Ölbild in Auftrag. Aber - wie!: Der wohlhabende und theosofische "Gönner" bestellte 2 "Pendants" zu je 100MK. Als mir im Seelendrange die Arbeit "über den Wert" wuchs und ich ihn nach Einsendung um etwas mehr bat, als ausgemacht, schickte er mir beide Bilder, ohne Rückfrage , wieder zu! So verliefen manche meiner wenigen "Aufträge" schon von je! Daher Verleger! - Fidus
Ist diese nun "unzeitgemäßer" als die läppischen, mit Seidenlappen behängten Grotesktänzer! Oder die noch perverseren Revue- und Filmerlaubtheiten? Nein sie ist ein ewiges Kunstwerk und ein ewiges Memento für die Versittlichung der Kultur. Denn nur durch meine "neue" reine und unverhüllte Nacktheit wurde die Lüsternheit der vermufften Welt erlöst - nicht durch die rein "ertüchtigende" Teil-Entblößungs-Kultur der heute noch erlaubten Nacktheit! Deshalb meine "Unerwünschtheit"! trotz Schwert- und Spatenwachten. - Fidus
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Als Sinnbild für den gefallenen Engel Luzifer. Hier schreitet er als fremder Geist über nordisches Land, nordisch, ahasverisch trauernd. Eine Kohlezeichnung von 1892. - Fidus
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Aufnahme von Paul Isenfels 1927.
Herbst 1928
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Herbst 1929. Aufnahme von Anton Becke, Berlin W9.
Fidus 1931, Aufnahme von Anton Becke, Berlin W9.
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Unsere Straße in tiefer Kriegswinternacht. Heute ist sie mehr behäusert und bebäumt und hat nie ein Haus durch Feuer verloren, das Pg-Aktive vor ihrem Selbstmord selbst entfacht haben. - Fidus
Auch der Sehnsuchtskopf "Mytha" ist so ein vorgeschichtlicher, zeitloser Seelenausdrucksversuch, und rassen-anschaulich, nicht "hetzerisch" zu nehmen, als "alt-atlantisch". Kunst ist nie tendenziös oder gar hetzend! - Fidus
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Die farbige Ausführung bedürfte auch keiner Erklärung. Denn man würde sehen, daß die Seele emporgeklettert ist, in einem öden Hochtale, einem geheimnisvollen, farbigen Leuchten nach, und daß sich vor dieser ein gespenstisches Gitter aufreckt, das fest und ehern wird, wo die Seele daran rütteln will. So sinkt sie verzweifelt an dem Gitter nieder. Ein Gefühl, das dem des lebendigen Netzes in der "Seelen-Einzelhaft" ähnlich ist. - Fidus
Auch die äußerlichste Technik kann dem Künstler Schönheiten schenken und zu "lyrischen" Erlebnisbildern begeistern! Mir selbst ist dies Bild lieber als manches "echte Fidusbild"! - Fidus
Der Knabe bläst auf einer Schilfflöte und das ältere Mädchen reckt sich sehnsüchtig auf altem, halb schwimmendem Schilf, durch das hie und da das Wasser durchglitzert. Erst hinter seidig wogendem Schilfmeer schimmert das offene Wasser. Fidus
Die Kunstkarte lief ebenfalls unter der Nummer 151, ohne einen Vermerk auf das hier nun vollendete Ölbild in dem Rückseitentext zu geben.
Einer der frühesten Tempelträume, noch ganz in der Persönlichkeits-Betonung, die ja aber eben das Wesen des Luziferischen ausmacht. Alles grüsst und wallt auf den Lichtbringer hin, oder verkriecht sich vor ihm! Aber ein rätseltiefer Abgrund gähnt vor ihm und unter seiner Füsse Schemel, die Erde. Höllensturz dahinter. Bauformendetails noch rückschauend, nur Eisenpalmengitter- und Betondecke für damals neu! Fidus
Begnadung eines Jungpaares auf dem Gipfel seiner Sippe. Der Fussboden dieses Tempels ist mondkraterbergförmig. Das begnadende goldgrüne Geistlicht überstrahlt die rosige Kunstbeleuchtung. Fidus
Die himmelblaue Flamme der Andacht schlägt in den kupferfarbenen Raum, aus der goldene Sterne tropfen. Ein grünweißes Gnadenlicht strömt auf den Priester, der es durch seine "Cooperatoren" an die Gemeinde weitergiebt. Auf die Erde rinnt es pflanzengrün. - Fidus
So geht es in und aus unserm Walde zu! - Fidus
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Der einsame Wanderer sieht durch die "Iris" seiner Innenwelt in die Natur. Da steigen vor ihm die seligen Wesen empor, die im ewigen Licht weben; aber unten sieht er die Unseligen sich winden und grämen. Die schleichenden Gewürme, die von den Unterirdischen ausgehen, aber schmiegen sich wohlig um die Füße der Reinen oder werden von den rosigen Mitleidskräften umhüllt und erlöst. Die zeugende Kraft des zweiachsigen Kreuzes gleicht ewig die streitenden Gegensätze aus. - Fidus
1908, Farbenskizze für eines der lebenden Bilder für ein Fest von "Kraft x Schönheit", wo zum ersten Male die Nacktheit auf die Bühne nicht durch Trikots, sondern in sonngebräunter Natur gezeigt wird. Allerdings waren einige Gestalten noch etwas mehr bekleidet, als sie gegenüber dem Klingerschen Bilde hier schon "verbessert" wurden. Fidus
Ein Vorhang wird gerafft und gibt den Blick auf ein Menschheits-Zukunftsbild frei. Eine fürstliche Familie fährt vom Ausfluge heim in federleichtem Gespann von damals "zukünftiger" Lininenführung. Alles zeugt von idealer, einfachster, naturfroher Kultur und die Gestalten und Gesichter zeigen nicht nur karakterverschiedene Bewegtheit, sondern auch standesmäßig abgestuftes Verantwortungsgefühl. Feierabendstimmung liegt in den Farben, vom Alt-
Purpur der elterlichen Mäntel bis zum Mattviolett der Polsterung und dem Samtgrün der Kutscherjacken. - Fidus
Luzifer, der zwistige Ichschürende Engel stürzt aus dem Geisthimmel durch den stofflichen Raum. In unermesslichen Weiten sieht er jetzt nur glühende Sonnen, Erdenbälle und Eisnebel, aber keine Gottseele mehr. An glühenden Purpurflügeln hängt er, die in die Finsternis hinaus verdämmern. Er muß erst soviel von Außen erkennen und erleiden, bis er wieder "Gott in sich" und überall "im Innern der Bewegung" erfüllt. - Fidus
Trotz des "stürzenden" und Karls richtiger Angabe hat "natürlich" der Drucker ihn falsch herum "gesehen" (wie die Leute ohne "Klotz" die Liebe!). So werden sie ihn nun auch sentimental herum fliegen lassen oder gar "fromm" nach oben, aller Fluchttechnik zum Trotz! Das kommt wenn man das Bild nicht "signiert"! Fidibösus
Im mondschimmernden Birkenwäldchen ein junges "Urmenschenpaar" nordischer Art. Birkenblüten umsäumen das Bild. Nur bei den Kindern der kühlen Breite, mit einem tiefen Allvaterglauben war solche reine, unverschandelte Nacktheit und solch "zwangloses" Beieinander der Geschlechter möglich - und wurde es schon wieder möglich! Aber seinem plötzlichen Zugriff staunt das Mädchen doch scheu entgegen. - Fidus
Tonzeichnung 1899. Die Mitleidskunst hatte schon in der Armeleut-Malerie sich ausgelebt und die Farbe zu Schmutz verschmiert. Da wurde es nötig, dass bloße "Zeichner" die Farbe, welche Schönheiten anschaulich zu machen hat, nicht länger missbrauchten, sondern mit kargem Griffel das Erdenleid und seine Wirklichkeiten bloß andeuten, um so bescheidener, also glaubhafter ans Herz zu rühren. Ich tat es durch Lebensbilder aus einer reinen Urnatur mit deshalb mehr
seelischen Leiden und Sehnsüchten, Käthe Kollwitz durch Schilderung des entarteten Lebens mit seinen scheinbar "realeren" Nöten, Leiden. Hier in der Zeichnung weisen nicht nur die feineren Züge der zwei Menschen sondern auch der von ihnen nicht gesehene Stern auf Erlösungs-Möglichkeiten hin. Aber der tragische Gegensatz von Seelenhöhe und Elends-Öde dürfte nicht weniger groß sein. - Fidus
Farbiger Entwurf 1897, 4. Bild aus dem "Drama der Doppelseele". Der männliche Teil der ewigen Doppelseele hat sich dem irdischen Sollen hingegeben und wird nun durch die aufschießende Saat seiner Tat emporgerissen, an die er geheftet ist. Die Seele, nur fühlend, leidend, aber nicht wissend, sucht verzweifelnd dies Aufschießen niederzuhalten. Im Hintergrund versprüht die Sonne für diesen Lebenstag ihr Feuerlicht. Für das Bewußtsein geht es zur Nacht, zum Tode.
Fidus
Im letzten Abendgrün versinkt die goldene Mondsichel, und Stürme ziehen von der Nachtseite herauf. Die schauernde Seele ist dunkellila gewandet und rothaarig. Seitlich strahlt Sternlicht in purpurne Glaubenskelche. Der Himmel ist düsterer! Der "farbenblinde Zeichner"
Fidus
Im dunklen Waldhohlwege erschaut der Wanderer sein Dual in meergrüner Aura. Goldgrün strahlt es von ihrem Haupte, rosig umblüht es ihre Schultern, und moosgrüne Wurzelfasern lassen goldbraune Embryonen entrollen. Des Wanderers Aura, die in Dunkelrosen ausblüht, sendet purpurne "Boten" zur Blüte hin. Braun und tintig brodeln unten seine Triebe, aber grünlich weiß schimmert oben seine Klarheit. Sinnvoller " Expressionis-
mus" - Fidus
Für deutsche Denker: "Die Seele zwischen Wille und Bewusstsein" - das ganz Unbewusste kommt gerade geschwommen! - Fidus
Damals eine Künstler- stimmung - heute ein allgemeines Zeitbild selbst im "dritten Reiche". Der heutige Rassenmaler Willrich nennt meine "Durchausgermanen" verhungert, krankhaft und hysterisch. Diese hier sollen doch Verhungernde auf ödem Kristallfelde sein - ein Sinnbild! - kein Vorbild! - Fidus
Im letzten Abendgrün, das die purpurnen Fanale schwarz färbt, findet der priesterliche Wanderer eine Veleda auf einem Doppelthrone. Wie er ergriffen in ihrem Schoß sinkt, fährt sie auf, ihr Schicksal erschauend. Der weibliche Genius in grüngoldenem Lichte spendet Schoßkraft, der männliche in feuergelbem Gewaffen für seinen Schicksalskampf. - Fidus
Schon immer der Eintrachts- und Gemeinschaftssinn! Aber dieser Tempel ist doch im "3. Reich" unzeitgemäß, weil - ohne Aufmarschboden! - Fidus
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Solch Treffpunkt ist auch das Fidushaus. - Fidus
Leider kommt hier nicht der Gegensatz heraus zwischen den lachsfar- benen durchscheinenden Engelsleibern und den erdenschweren Gestalten, auch nicht das Durchglühen ihrer Herzen im Röntgen-Sinne. - Fidus
Der Roder steigt bei abziehendem Gewitter von seiner Halde und sieht in einem Sonnenhuscher drüben ein ihm teures Grab aufleuchten. Nur in dem Auge des Hundes, dessen Rachen roth aufglüht gegen den tapetengrünen Hintergrund, spiegelt sich seine Ergriffenheit. - Fidus
Er tritt aus lila Dämmerung hervor mit silbergrüner Traumkugel. An graugrünen Traumranken schimmern hellblaue Blüten. - Fidus
Noch in indisch-theosofischer Traumzeit begonnen, daher garnicht "heldisch". - Fidus
Die silbrige Kühle des Ganzen "dürstete geradezu nach dem Grünblaugold des Teppiches im Boote, zumal die Wind-Delphine ebenfalls bläulich sind. Die sommerliche Wärme mußte auch durch eine leise Grüntönung aller Lichter und der Sonnenstrahlen auf rosiggrauem Grunde betont werden. Und ein sonnen- durchglühter Buchenlaub-Rahmen zeigte außerdem, daß sie vom schattigen Gestade der Ostsee stoßen und nicht vom kahlen der Nordsee. Die beiden Äthergrüße schimmern ebenfalls in perlmutter und lachs. - Fidus
Ein blonder Wiking ist in einem Paradiese gestrandet und ein dunkles Weib hängt ihm an. Aber in seinen blauen Augen sehnt sich die blaue Ferne, die auch die Brandung dunkelkühlt. Diese wird auch durch einen Wikingmast-Trümmer als solche aus dem Weltmeere gekennzeichnet. - Fidus
Rahmeninschrift: Wonnig wählt dich das Weib. Weckend warnt dich die Weite.
Im dunkelgrünen Eigenlichte der Seele verdichtet sich ein Ätherkreuz dort am finstersten, wo jenes am hellsten schimmert. Die Seele sinkt verzweifelt über der blauen Blume Einsamkeit zusammen. Aber rosige Boten schweben aus der Ewigkeitsnacht hernieder, sie zu trösten, durch Glutrosen und Dornenring hindurch. Fidus
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Den "Sofinnen", ob Theo-, Antropo-, oder Christo- noch diese Karte als Julgruß, die ein Märchen aus der Sphinx-Zeit "illustriert". Helianthe war ein Kind, das in die Sonne sehen konnte. Sie hörte von Luzifer und wie ihn sein Trotz in die finstere Erde verdammt hatte. Sie wollte ihn erlösen. Ob's gelang, weiß ich nicht mehr - fragt das Bild! - Fidus
Damals als Schaffenstitanis-
mus - später als Sinnbild "Deutscher Not" gebraucht. Aber für Trotzschaffende
- ewig - Titanismus! - Fidus
Ein kleiner Auftrag für Süddeutschland - die Aufträge der letzten Jahre gingen immer nach Süddeutschland, Schweiz oder Holland. Nur ein Grabmal durfte ich in Ostpreussen gestalten.
Fidus
Einer Holländerin für ihr Gartenhäuschen farbig entworfen. An die Wände malen wollte sie es selbst. Aber ich habe nie eine Empfangsanzeige oder eine Nachricht erhalten, ob ihr die Übertragung gelungen sei. Nur die Entgeltung. - Fidus
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Sinfonie in Himmelsblau, moosgrünen und goldbraunen. Im farbigen Bilde sind die Leiber weicher. Fidus
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Lachsfarbenes Abendlicht hinten vor blauem Himmel. Die verschiedenen Grünen bieten sich auf den wollenden Gewändern, nach prof. Jägerschem "System" - das heutige Jugend nicht mehr kennt. Der treualte Lebensreformer Fidus. - Fidus
Eherne Güte ist nicht "orientalisch", nicht mittel-ländisch (italienisch), aber auch nicht "edda-nordisch" sondern erst "KRIST-germanisch" im Geiste Lohengrins, Parsifals - und des Helden von Nazareth, der gegen Pharisäer "Ottern-gezücht" donnerte!
Fidus
Also gar 21 Jahre ausgereift und doch noch ein "zeitgemäßes" Bild - ja, "wenn nur die 'feminine' Gebärde davor nicht wäre"! Aber wie soll der Maler anders sichtbar machen, daß eine dunkle Güte das erste Goldgrün (ihres Schleiers) in die werdende Welt segnet. Kunst war früher Seelensprache, dann wurde sie politische und jetzt auch züchterische Tendenz! - Fidus
Aber seit Jahrzehnten ausgetragen und skizziert. Die 3 Nornen sind die 3 Zeiten:
Urd = es wurde, dunkelmeergrün gewandet
Werdandi = das werdende Jetzt
Skuld = Schuld, ist nicht Sünde, sondern was wir der Zukunft schulden, sollen!
Nordische Tatreligion statt Seelenknechtung durch Sündenängstigung!
Fidus
Also auch 41 Jahre ausgetragen und schon nordisch! Sie schauen über Waldmeere in die Abendglut. Über Wasserwogen zu blicken, erforderte keinen Hochsitz und sie gäben auch nicht die Stimmung der Ruhe! - Fidus
Damals für die Lebensreform gedacht, aber wegen meines "antisemitischen" Spruches "untunlich" gewesen. Ob es jetzt für Darre tümlich ist, obgleich es keine jungen "Arbeitsdienstler" noch "stilles Erbhofglück im Winkel" zeigt? - Aber es zeigt Bodentreue und Gemeinsinn! Und dies ist Zeitforderung.
Fidus
Sie wandelt zum Tempel der Zweieinheit hinein, mattlila gewandet, mit blauen Säumen. Ein Graupelschauer moussiert noch in Resten am Boden. In den 5 Kuppelfenstern des Tempels leuchtet das "Drama von der Doppelseele", das in Großentwürfen schon im Oberlichtweihräumen des Heimatmuseums an der Woltersdorfer Schleuse die Wände füllt - neben dem Fünfkreis: "Tempeltanz der Seele". - Fidus
Also bin ich gerade nicht Eigenbrötler! Wie es drei greise Vertreter dieser Bewegung sind, die die Fonetik soweit treiben, oder sie willkürlich aufsetzen, daß nicht mal ein Deutscher ihre "Lauttreue" leicht lesen kann. - Fidus
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